Die Präsidentin des Appenzeller Blasmusikverbandes fordert mehr Initiative der Musikantinnen und Musikanten für ihr gemeinsames Hobby.

Mit der Aufforderung «Taten statt Worte – Handeln statt Jammern!» eröffnet Claudia Frischknecht am vergangenen Freitagabend die Delegiertenversammlung des Appenzeller Blasmusikverbandes (ABV) im Theatersaal des Gymnasiums in Appenzell. Frischknecht präsentierte, wie sie in den sozialen Medien ihr sinnstiftendes Hobby auch ausserhalb der Blasmusikfamilie bekannt macht. «Werden wir doch alle Blasmusik-Influencer*innen!» lautet ihr Appell.

Unter den Gästen aus befreundeten Verbandssektionen und Politik befanden sich der Ausserrhoder Kantonsratspräsident Hannes Friedli, der Innerrhoder Grossratspräsident Albert Manser, der regierende Innerrhoder Landammann Roland Inauen und der stillstehende Hauptmann von Appenzell, Markus Koster. Die beiden Letzteren betonten die Bedeutung der Blasmusik und nahmen mit einem Augenzwinkern Bezug auf den Prozessionsmarsch an der Landsgemeinde: «Ohne die vorausgehende Harmonie Appenzell wäre es für uns unmöglich, so langsam zu gehen».

Blasorchester Ausserrhodentlich am «Sächsilüüte»

Ohne Musik geht es auch am Sechseläuten in Zürich nicht. Ein rund 50-köpfliges Blasorchester aus allen Ausserrhoder Vereinssektionen reist als Teil der Delegation des Gastkantons Appenzell Ausserrhoden an den Grossanlass nach Zürich. Unter der Leitung von Dirigent Andreas Koller und Tambourmajor Daniel Kern wird es am 15. April den Zug der Zünfte zum Böögg anführen.

Parademusik auf der Tartanbahn

Im Zirkularverfahren wählten die Delegierten im Dezember 2023 Herisau als Austragungsort für das nächste Appenzeller Kantonalmusikfest. Das Volksfest findet vom 23. bis 25. Mai 2025 mit freien Bühnen im Dorf und im Ebnet statt. Die Wettspiellokale sind in der reformierten Kirche und im Casino. Eine Herausforderung für die teilnehmenden Vereine stellt bestimmt der geplante Parademusikwettbewerb auf der Tartanbahn dar.

ABV-Preisträger

Hansueli Signer von der Bürgermusik Gonten und Quin Werner von der Jugendmusik Heiden wurden beide mit dem ABV-Preis ausgezeichnet. Der ABV-Preis steht für talentierte und engagierte junge Persönlichkeiten, die sich im Bereich Förderung, Leistung und Organisation der Blasmusik einsetzen. Er ist mit 1 500 Franken dotiert. Claudia Frischknecht gratulierte ebenfalls dem Cornettisten Mario Schläpfer aus Speicher zu seiner bestandenen Fachprüfung Militär.

Rücktritte angekündigt

Die Delegierten wählten alle Vorstandsmitglieder des ABV einstimmig wieder. Nebst Frischknecht sind dies Hans Saxer, Kommunikation und Marketing, und Thomas Frei, Aus- und Weiterbildung und Projekte. Bereits in der Abstimmungsbroschüre wies der Vorstand jedoch darauf hin, dass Saxer im kommenden Jahr und Frischknecht und Frei im Jahr 2027 zurücktreten werden.

Eidgenössischer Ehrenveteran

Die Delegierten zeichneten den 89-jährigen Hans Kast, Posaunist der Musikgesellschaft Schönengrund-Wald, für unglaubliche 70 Jahre Aktivmitgliedschaft zum Eidgenössischen Ehrenveteran aus.